Neuer Museumsblog und studentische Ausstellung – GNM nutzt Corona-Zeit, um neue Horizonte zu öffnen

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Die Bedeutung der Figur "Der lachende Mönch" gibt es im aktuellen Blogbeitrag des GNM (Foto: Annette Kradisch)

Nicht nur im Bildungsbereich beschleunigte der Ausbruch der Coronavirus-Pandemie die Umsetzung von digitalen Lernformaten, auch Museen und Kultureinrichtungen wurden kreativ und setzten auf Angebote wie virtuelle Rundgänge und Ausstellungen. Für Ende des Jahres war der neue Blog des Germanischen Nationalmuseums (GNM) (https://www.gnm.de/blog/) geplant, doch als der Lockdown kam, ging alles ganz schnell.

Als ‚Chance in der Krise‘ beschreibt der Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums Prof. Dr. Daniel Hess die Ausgangslage – er zog kurzerhand den Start des Blogs vor und startete ein Corona-Decamerone, ganz im Stil von Giovanni Boccaccios Decamerone, eine Novellen-Sammlung zur Zeit der Pest im 14. Jahrhundert. „Ausgehend von Fragestellungen, die uns das neue Leben mit Corona abgefordert hat, habe ich versucht, kulturhistorische Ausflüge zu unternehmen, um nicht auch geistig in den Lockdown-Modus zu rutschen“, erklärt er. „Das Germanische Nationalmuseum ist voller spannender Geschichten, die die Leser auch weiterhin unterhalten und inspirieren sollen“. In den fünf Kategorien: Kolumne des Generaldirektors, Perspektiven, Museumsleben, Digital und GNM_kids gibt es seitdem regelmäßig neue Beiträge.

Studierende der Kunstgeschichte bereiten Ausstellung vor
Prof. Dr. Daniel Hess (Foto: Dirk Messberger)

Das Hauptseminar „Europäische Kulturgeschichte als Migrationsgeschichte“, das Prof. Dr. Daniel Hess in diesem Semester am Institut für Kunstgeschichte anbietet, steht im Zeichen einer europäischen Öffnung des GNM. Auch hier bietet die Coronakrise eine Chance: Da kurzfristig eine große Ausstellung ausfällt, ist die Ausstellungshalle frei und bietet eine einzigartige Möglichkeit zum Experimentieren. „Wir möchten nach Corona neue Horizonte öffnen“, sagt Professor Hess, „und eine Gelegenheit schaffen, um mit den Besuchern über die Rolle von Kultur, Geschichte und Museum in Austausch zu treten.“

 

‚Life is what happens when you’re busy making other plans‘

Die berühmte Zeile der Beatles dient als Ausgangspunkt für die experimentelle Bespielung der großen Ausstellungshalle. Vom 16. Juli bis 1. November 2020 wird Halle 1 zum Dreh- und Angelpunkt für die Auslotung des Phänomens Plan B: Es geht um Alternativen, die sich – egal ob frei gewählt oder notwendig – bisweilen als ebenso spannend erweisen wie der erste Plan A. Teil des Experiments ist eine Ausstellungssequenz zur chinesisch-europäischen Porzellankultur, die die Studierenden im Rahmen des Seminars vorbereiten. „Die konkrete Arbeit daran beginnt im Rahmen meines Seminarpraktikums Anfang Juli“, verrät Professor Hess.

Einen Vorgeschmack auf Ausstellung rund um die Geschichte des Porzellans, das als Kultur- und Handelsgut aus dem fernen China kam, sowie die Bedeutung der Figur „Der lachende Mönch“ gibt es im aktuellen Blogbeitrag „Grenzen überwinden – ein Plädoyer für die Kulturgeschichte“:

https://www.gnm.de/blog/grenzen-ueberwinden/