Prof. Dr. Corinna Reinhardt und Dr. Marina Beck mit Lehrpreis der Fakultät ausgezeichnet

Die universitäre Lehre hat sich in den letzten Jahren stark verändert, nicht zuletzt durch die intensivere Nutzung digitaler Medien und die vielfältigen Möglichkeiten, Studierende interaktiv zu beteiligen. Vor diesem Hintergrund vergibt die Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie seit 2020 einen eigenen Lehrpreis, um innovative Lehrkonzepte zu würdigen, die Inhalte auf kreativ vermitteln und Studierende in besonderer Weise aktivieren. Im Jahr 2021 heißen die Preisträgerinnen Prof. Dr. Corinna Reinhardt und Dr. Marina Beck – herzlichen Glückwunsch!

„Wir gratulieren Frau Prof. Dr. Reinhardt und Frau Dr. Beck zu dieser Auszeichnung und freuen uns sehr, dass wir so engagierte Lehrende an der Fakultät haben, die zeigen, dass Lehre an unserer Fakultät einen besonders hohen Stellenwert hat“, sagt Studiendekanin Prof. Dr. Eva Breindl.

 

Dr. Marina Beck, Institut für Kunstgeschichte (Foto: Isolde Hellwig)

Seminar ‚Tempel der Musen?! Entwicklungs-, Funktions- und Sammlungsgeschichte von Museen im 19. Jahrhundert‘ bei Dr. Marina Beck

Das Lehrkonzept von Dr. Marina Beck hat mit seiner didaktischen Umsetzung eines selbstreflektierten Lernprozesses überzeugt. Das Seminar setzte sich zum Ziel, die Entwicklungs-, Funktions- und Sammlungsgeschichte von unterschiedlichen kunst- und kulturhistorischen Museen in den deutschen Staaten im 19. Jahrhundert zu untersuchen. Die einzelnen Aspekte – Grundrissbeschreibung, Sammlungsbeschreibung, umgesetzte Bildprogramme – wurden in gemeinsamen Online-Sitzungen geübt und anschließend von den Studierenden an ihrem Bau erprobt. Die Ergebnisse wurden in einem gemeinsamen WIKI gesammelt und können unter folgendem Link angeschaut werden: WIKI ‘Tempel der Musen?!’.

 

Modul Museumspraktikum ‚Entwicklung einer Ausstellung im virtuellen Raum‘ bei Prof. Dr. Corinna Reinhardt

 Zum Studium der Archäologischen Wissenschaften gehört auch ein Museumspraktikum, damit die Studierenden die Praxis und damit einhergehende zusätzliche Aufgaben wie Öffentlichkeitsarbeit und Wissensvermittlung kennenlernen. Die virtuelle Vermittlungsarbeit der Museen kommt in den Praktika jedoch leider oft zu kurz, obwohl diese nicht erst seit der Covid-19-Pandemie von großer Bedeutung ist.

Daher hat sich Frau Prof. Dr. Corinna Reinhardt in ihrer Lehrveranstaltung dieser Aufgabe angenommen und Studierende eine Ausstellung nach dem Konzept einer Objektbiographie entwickeln lassen. Die Besucherinnen und Besucher schreiten durch virtuelle Räume und können sich die „Lebensgeschichten“ antiker Objekte und deren Bedeutungswandel selbst erschließen.

Prof. Dr. Corinna Reinhardt (Foto: FAU/ Georg Pöhlein)

Überzeugt haben vor allem die innovative Ausgestaltung des Museumspraktikums, die Entdeckung der didaktischen Potenziale, die im Konzept der Objektbiographien beschlossen liegen, die Kompetenzen, die durch diese Lehrveranstaltung gestärkt werden, und nicht zuletzt das hohe Maß an individueller Kreativität, die dieses Lehrveranstaltungskonzept fördert.

Die Idee zu dieser Veranstaltung entstand nicht erst aus der Not der Pandemie, konnte in dieser Situation aber ihre besondere Kraft entfalten. Die fertige Ausstellung ist unter dem Titel “Kreuz und quer: Lebensgeschichten antiker Objekte”

https://www.klassischearchaeologie.phil.uni-erlangen.de/kreuzundquerausstellung_210128/index.html

online zugänglich.

 

Über den Lehrpreis der Fakultät

Der fakultätseigene Lehrpreis ergänzt den ‚Preis für gute Lehre‘, der vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst ausgelobt wird, sowie den ‚FAU-Lehrpreis für Nachwuchswissenschaftler/innen‘. Lehrende können sich mit einem Lehrveranstaltungskonzept aus den vergangenen zwei Semestern bewerben. Dabei sind auch relevante Evaluationsergebnisse und deren Reflexion durch die Dozierenden einzureichen.

Die Auszeichnung ist nicht mit der Wertschätzung allein verbunden, sondern auch mit einem Preisgeld! PostDocs sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit voller Stelle erhalten 1.000 Euro, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer Teilzeitbeschäftigung erhalten 2.000 Euro. Für Professorinnen und Professoren beträgt das Preisgeld 500 Euro.

Über die Vergabe des Preises entscheiden die Studiendekane der Fakultät im Einvernehmen mit der Frauenbeauftragten und Studierendenvertretern. Verliehen wird der Lehrpreis der Fakultät in einem feierlichen Rahmen der erweiterten PhilLuSt – bisher leider nur virtuell. „Wir hoffen, dass wir dieses Jahr den Preis für 2022 in einem angemessenen Rahmen in Präsenz überreichen können – dann zum ersten Mal mit einem Preis ‚zum Anfassen‘, den Studierende der Kunstpädagogik entworfen haben“, erklären die Studiendekane Prof. Dr. Henrik Pfeiffer und Prof. Dr. Holger Arndt.