Alterngestalten.de – ein Startup, das Älterwerden zur Chance macht

Altern ist Zukunft – und die gestaltet alterngestalten.de mit Ideen, Projekten und Wissen, die Menschen im Alter stärken und verbinden
Wir Menschen werden immer älter – und wollen auch in späteren Jahren unsere Lebensqualität und Selbstbestimmung bewahren. Verschiedene Schlagzeilen beherrschen die Medien, wenn es um das Altern geht, denn das Älterwerden stellt die Gesellschaft vor mehrere Herausforderungen. Einer hat sich Sabine L. Distler angenommen, sie ist Absolventin des Studiengangs Gerontologie und hat 2015 die gemeinnützige Organisation „Curatorium Altern gestalten“ im Nürnberger Land gegründet. „Ende dieses Jahres feiern wir tatsächlich schon unser zehnjähriges Bestehen“, sagt Sabine Distler. „So wie ich es sehe, waren wir die erste gemeinnützige gerontologische Organisation in Deutschland mit dem Ziel, praxisnahe Zukunftsprojekte rund ums Älterwerden zu initiieren, umzusetzen und langfristig mit Kooperationspartnern zu verankern“, ergänzt sie.
Die Idee und die Mission dahinter

Das Gespür für das, was fehlt, habe sie schon immer; in ihren Berufen als Erzieherin und Sozialpädagogin sammelte sie viel Erfahrung. Viele Jahre war sie im obersten Management von Pflegeeinrichtungen tätig und hat von 2004 bis 2008 berufsbegleitend Gerontologie am Institut für Psychogerontologie (IPG) an der FAU studiert. „Für mich war das – damals Anfang 40 – eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Nach meiner Ausbildung als Erzieherin und späteren Studienabschlüssen in Sozialpädagogik und Pädagogik hatte ich das Gefühl: Jetzt bin ich endlich bei meiner Zielgruppe angekommen. Ich bin sozusagen mit meinen Berufen mitgealtert.“
Doch die starren Strukturen und die zunehmend mutlose Pflegepolitik engten sie ein. Sabine Distler wollte ihre Visionen und ihr Erfahrungswissen neu einsetzen – für mehr Teilhabe, Lebensqualität und Kreativität im Alter: „Ich wollte nicht mehr nur verwalten, ich will gestalten.“ Das Studium sei für sie der Initialfunke gewesen. „Ich habe dort nicht nur Wissen bekommen, sondern ein tiefes Verständnis für den demographischen Wandel und seine gesellschaftliche Bedeutung entwickelt. Noch nie wurden Menschen so alt wie heute – das eröffnet ganz neue Fragen: Wie leben wir zusammen? Wie verändern sich Familienstrukturen? Wie muss sich unser öffentliches Leben anpassen?
Das Studium hat mir geholfen, diese Fragen nicht nur wissenschaftlich zu durchdringen, sondern auch mit einem Gestaltungswillen in die Praxis zu übersetzen. Ohne diese fundierte Ausbildung an der FAU hätte ich diesen Weg sicher nicht in dieser Klarheit einschlagen können.“
Das Curatorium Altern gestalten
Damit Menschen auch im fortgeschrittenen Alter weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, will Curatorium Altern gestalten vor allem Empowerment, Wertschätzung und Bildung fördern. Dafür setzt es Projekte um, die wissenschaftliche Erkenntnisse, Kultur, Medien, Technik und Mobilität miteinander verknüpfen. Mit alterngestalten.de hat das Curatorium eine zentrale Plattform geschaffen, um über Projekte, Themen und Veranstaltungen zu informieren, die es initiiert und begleitet.
Die Projekte
Egal ob die Förderung von digitalen Kompetenzen, Bewegungskurse von Lachyoga bis Schwimmen, Kulturangebote oder Kampagnen gegen Altersdiskriminierung – die Plattform alterngestalten.de bündelt neue Initiativen, die zeigen, wie vielfältig und lebendig das Älterwerden gestaltet werden kann.
Bei dem Patenprogramm „Kulturpaten & Gäste“ begleiten freiwillige Kulturpaten ältere Menschen zu kulturellen Veranstaltungen, um ihnen die Teilhabe zu ermöglichen und Vernetzungen zu stärken. Das Curatorium Altern gestalten bildet die Patinnen und Paten durch Online-Seminare weiter. Das Projekt gibt es in ähnlicher Form auch für Menschen mit Demenz.
Die Initiative FILM Beirat60plus bringt ältere Menschen bundesweit online zusammen, um Filminhalte zu bewerten. Ziel ist hier, Altersbilder und Vorurteile kritisch zu reflektieren und konstruktive Medienkultur zu fördern.
Entlastungsorte wie Pause von Zuhause unterstützt all die Heldinnen und Helden des Alltags, die sich um geliebte Menschen kümmern. Dieses neue niedrigschwellige Betreuungsangebot entlastet pflegende Angehörige im Alltag, in dem an öffentlichen Orten wie zum Beispiel im Restaurant der Galeria an der Lorenzkirche eine ehrenamtliche Gästebetreuung für den Zeit des Einkaufs angeboten wird.
Mehr erfahren oder unterstützen?
Den Namen ihres Start-ups ‚Altern gestalten‘ nimmt die Gründerin wörtlich: Mit diesen und vielen weiteren Projekten arbeitet die Diplom-Psychogerontologin mit einem Kernteam von fünf Mitarbeitenden. „Zusätzlich engagieren sich über fünfzig Menschen ehrenamtlich oder projektbezogen mit uns. Ohne dieses wunderbare Netzwerk an Mitgestaltenden wäre unsere Arbeit so nicht möglich“, sagt die Geschäftsführerin.
Curatorium Altern gestalten zeigt, dass Altern kein Stillstand ist, sondern ein kreativer, selbstbestimmter Lebensabschnitt, der voller Chancen steckt.
Alle Angebote und die Möglichkeiten, diese zu nutzen oder selbst mitzumachen, gibt es unter: