Netzwerk Paragesellschaften – Parallele und alternative Sozialformen in den Gegenwartskulturen und -literaturen

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Bild: Pixabay

Formen paralleler Sozialität wie Migrantenquartiere, gated communities, religiöse Sondergemeinschaften und Kommunen sind ein Phänomen der Moderne und häufen sich mit der zunehmenden gesellschaftlichen Singularlisierung. Der Diskurs um sie ist häufig affektiv aufgeladen, sei es, dass sie als Motor zur positiven Weiterentwicklung der Gesellschaft wahrgenommen werden und somit als gelebte Utopien verstanden werden, sei es, dass sie als Bedrohung für den sozialen Zusammenhalt und die kulturelle Einheit wahrgenommen werden.

Das interdisziplinär konzipierte Netzwerk, das von der DFG vom 10.1.2018 bis 9.1.2021 gefördert wird und am Interdisziplinären Zentrum für Literatur und Kultur der Gegenwart angesiedelt ist, führt kultur-, literatur- und medienwissenschaftliche Forscher_innen und theoretische Ansätze aus Germanistik, Anglistik, Amerikanistik, Romanistik, Medienwissenschaften, Philosophie und Kunstgeschichte zusammen zu einer kulturvergleichenden Analyse solcher ‚Paragesellschaften‘ in den Gegenwartsliteraturen und -filmen.

Die Kooperation verfolgt zwei Ziele: erstens die Entwicklung eines Konzepts ‚Paragesellschaften‘, das die meist einseitigen, manichäischen sowie ideologisch aufgeladenen Debatten über ‚Mehrheits-‘ und ‚Parallelgesellschaften‘ dekonstruiert und für deren Komplexität, Konstruktivität und interaktional-performativen Charakter sensibilisiert; und zweitens die Erarbeitung einer Ästhetik von ‚Paragesellschaften‘ in den westlichen Gegenwartswerken mit der Intention, ihr literarisches und filmisches Potenzial auszuloten.

Weitere Informationen:

https://www.netzwerk-paragesellschaften.fau.de/