Neue Humboldt-Professur an der Fakultät: Prof. Dr. Vincent C. Müller

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Prof. Dr. Vincent C. Müller (Foto: Bart van Overbeeke/TU Eindhoven)copyright

Für seine Forschung zu einer menschlicheren KI erhält Prof. Dr. Vincent C. Müller den höchstdotierten internationalen Forschungspreis Deutschlands

Prof. Dr. Vincent C. Müller wurde für eine Humboldt-Professur für Künstliche Intelligenz – dem höchstdotierten internationalen Forschungspreis in Deutschland – ausgewählt und soll von der Eindhoven University (Niederlande) an die FAU berufen werden. Die Verhandlungen beginnen in Kürze, sind diese erfolgreich, wird der Preis 2022 verliehen. Für die FAU ist das bereits die fünfte erfolgreiche Nominierung in Folge!

Prof. Dr. Vincent C. Müller forscht in der noch jungen Disziplin der Philosophie und Ethik von Künstlicher Intelligenz (KI) und kann durchaus als Pionier bezeichnet werden, denn er befasste sich schon mit dieser Thematik noch bevor sie in das öffentliche Bewusstsein getreten ist. Mit seiner Expertise soll er nun dabei helfen, eine Leitvision für eine humane KI in Deutschland zu entwickeln.

Als Humboldt-Professor an der FAU soll Vincent C. Müller eine Brücke zwischen technischem und geisteswissenschaftlichem Know-how schlagen sowie über die Grenzen der Universität hinaus zu Industrie und öffentlicher Verwaltung. Er soll ein neues, internationales und interdisziplinäres Centre for Philosophy and AI Research (PAIR) aufbauen, das zum Knotenpunkt der KI-Philosophie an der FAU werden soll. Auch eine Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen ist geplant, um die Entwicklung vertrauenswürdiger KI-Systeme zu unterstützen.

Zur Person

Der aus Deutschland stammende Dr. Vincent C. Müller ist seit 2019 Professor in der Philosophy and Ethics-Gruppe der Eindhoven University of Technology, Niederlande. 1999 wurde er an der Universität Hamburg promoviert. Danach wurde er zunächst Assistant, dann Associate und schließlich Full Professor am Anatolia College in Thessaloniki, Griechenland. Er war immer wieder Gastwissenschaftler an Universitäten in den USA und Großbritannien (2005-06 in Princeton, 2011-14 in Oxford, 2016 in Leeds, 2018 Turing Fellow am Alan Turing Institute in London). Er ist Präsident der EUCognition – European Society for Cognitive Systems und außerdem Vorsitzender der Topic Group „Ethical, Legal and Socio-economic issues“ bei euRobotics, dem internationalen Non-Profit-Verband für Akteure der europäischen Robotik.

Auch als Computerwissenschaftler genießt er einen hervorragenden Ruf: Er ist eine der wenigen Personen außerhalb der Informatik, die als Fellow an das Alan Turing Institute in London berufen wurden. Seine Expertise stellt er auch der Politikberatung zur Verfügung, zum Beispiel als Experte in der Global Partnership on Artificial Intelligence, einer globalen Initiative, an der auch Deutschland beteiligt ist und die 2020 zur Förderung der verantwortungsvollen Entwicklung und Nutzung von KI ins Leben gerufen wurde.

Die Alexander von Humboldt-Professur

Eine Alexander von Humboldt-Professur bietet mit bis zu fünf Millionen Euro Förderung nicht nur optimale finanzielle Bedingungen, sondern auch maximale Flexibilität für Spitzenforschung in Deutschland. Mit den neuen Humboldt-Professuren können Universitäten ihr Profil schärfen und im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig sein. Die Auszeichnung wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Der Preis wird den international renommierten Wissenschaftler*innen 2022 verliehen, wenn sie die Berufungsverhandlungen mit den deutschen Universitäten, die sie nominiert haben, erfolgreich abschließen.

Noch bis zum Jahr 2024 stehen zusätzliche Fördergelder für Humboldt-Professuren auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz bereit. Diese Humboldt-Professuren können sich – wie am Beispiel Prof. Dr. Müller – auch mit gesellschaftlichen, rechtlichen oder ethischen Aspekten der Künstlichen Intelligenz beschäftigen.

https://www.humboldt-foundation.de/entdecken/newsroom/dossier-alexander-von-humboldt-professur