Wissenschaftsfreiheit: 22 Länder von Rückgängen betroffen

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Neue Website zum Academic Freedom Index-Projekt: https://academic-freedom-index.net/

Neue Website zum Academic Freedom Index-Projekt zeigt interaktive Weltkarte

In internationaler Kooperation erforscht das Academic Freedom Index (AFI)-Projekt den weltweiten Stand der Wissenschaftsfreiheit. Am Projekt sowie am neuen Update für 2023, das Anfang März erschien, sind neben Forschenden der Universität Göteborg und der FU Berlin auch Prof. Dr. Katrin Kinzelbach und Dr. Lars Pelke vom Institut für Politikwissenschaft beteiligt.

Der jährliche Index gibt einen Überblick über 179 Länder weltweit: 2022 lebten insgesamt mehr als 50% der Weltbevölkerung – ungefähr 4 Milliarden Menschen – in Ländern, in denen die Wissenschaftsfreiheit seit 2012 stark zurückgegangen ist. Es sind insgesamt 22 Länder, in denen Studierende und Forschende unter signifikant schlechterer Wissenschaftsfreiheit lernen und forschen als noch vor zehn Jahren. Diese Entwicklung betrifft sowohl autokratische als auch demokratische Länder.

Im selben Zeitraum hat sich die Wissenschaftsfreiheit in nur fünf Ländern verbessert, wo wiederum nur ca. 0.7% der Weltbevölkerung leben. Ferner verdeutlicht das AFI Update 2023, dass Wissenschaftsfreiheit in 152 Ländern stagniert, oft auf einem zu niedrigen Niveau.

Aus der Perspektive eines durchschnittlichen Menschen betrachtet ist die Wissenschaftsfreiheit heute so schlecht geschützt wie zuletzt vor vier Jahrzehnten.

Zur Pressemitteilung mit ausführlicheren Informationen zum neuen Index 2023.

Neue Website zum Academic Freedom Index-Projekt

Pünktlich zum jährlichen Index ist die neue Website https://academic-freedom-index.net/ online gegangen, die Visualisierungstools sowie weitere Informationen zum Projekt zur Verfügung stellt. Der Index kann von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für weiterführende Forschung genutzt, aber auch von Universitätsleitungen, Forschungsförderern, politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern sowie Studierenden zu Rate gezogen werden.

 

Über das AFI-Projekt

Das AFI-Projekt wird an der FAU und am V-Dem Institut der Universität Göteborg koordiniert. Insgesamt sind 2197 Forschende in der Datenerhebung eingebunden. Die VolkswagenStiftung ermöglicht die Erstellung und wissenschaftliche Auswertung der Index-Daten seit 2021; sie fördert das Index-Projekt für insgesamt fünf Jahre.

Der volle Bericht für 2023 ist unter https://doi.org/10.25593/opus4-fau-21630 abrufbar.