Neue Publikation der Ur- und Frühgeschichte: Wie lebten die Menschen in Bayern zur Steinzeit?

Symbolbild zum Artikel. Der Link öffnet das Bild in einer großen Anzeige.
(Alle Fotos: UFG/KB)

Zeugnisse der Steinzeit gibt es in Bayern viele und mit dem nötigen Wissen und wissenschaftlicher Einordnung lassen sie uns Einblicke in das Leben unserer Vorfahren gewinnen. Dabei hilft die neue Publikation des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der FAU Erlangen-Nürnberg, die seit Oktober im Handel erhältlich ist und am 10. November 2023 bei einem Pressetermin in Erlangen vorgestellt wurde.

Von Neandertalerfunden in der Sesselfelsgrotte, den berühmten Schädelbestattungen in der Ofnet-Höhle, der „Venus von Mauern“ bis zur jungsteinzeitlichen Eschlipp-Siedlung – in ganz Bayern finden sich Überreste der Steinzeiten von 300.000 bis 2.200 vor Christus. Im neuen Werk „Steinzeit in Bayern. Das Handbuch in 2 Bänden“ werden die wichtigsten bayerischen Fundstellen und -stücke umfassend und auf dem aktuellsten Stand der Forschung vorgestellt und in den größeren Kontext gebracht.

Mit Unterstützung von insgesamt 48 Autor:innen aus verschiedenen Disziplinen ist daraus ein zweibändiges Werk entstanden, das detaillierte Rekonstruktionen der Lebensbilder unserer Vorfahren möglich macht. Von Beschreibungen der Umgebung und Lebensbedingungen in der Steinzeit bis hin zu sozialen Aspekten, wie Wirtschaft und Gesellschaft sowie des Alltags der Menschen. „Neben Daten aus Bayern haben wir auch den globalen Kontext mit einbezogen“, sagt Prof. Dr. Thorsten Uthmeier. „Anhand von Klima, Relief- und Landschaftsgeschichte stellen wir auch die natürlichen Rahmenbedingungen vor.“

Besonders lesefreundlich wird dieses Handbuch durch seine vielen Abbildungen, Infoboxen, Chronologietabellen und Übersichtskarten. Prof. Dr. Doris Mischka ergänzt: „Herausgekommen ist ein Standardwerk, das gutverständlich geschrieben ist und mit und ohne Expertenwissen genutzt werden kann. Wir haben bewusst nicht die allerneueste Forschung miteinfließen lassen, die noch verifiziert werden muss, sondern nur valide Daten zusammengetragen, damit das Werk auch noch in ein paar Jahren aktuell ist. Es bietet einen Überblick über die Steinzeit in Bayern und ist trotz 2,6 Kilo Gewicht ein Nachschlagewerk, das man auch bei einer Grabung dabeihaben sollte. Bei den vielen Zitaten und Quellenangaben haben wir auch ausdrücklich an Studierende gedacht, die nach einem Einstieg ins Thema tiefer recherchieren möchten.“

Den Anlass der Buchpräsentation nutzen Professorin Mischka und Professor Uthmeier auch um sich bei allen Autor:innen sowie Mitarbeitenden und Studierenden, die bei der Erstellung des Werks beigetragen haben, ausdrücklich zu bedanken. Besonderer Dank gilt auch dem Universitätsbund Erlangen-Nürnberg e.V. sowie der Gesellschaft für Archäologie in Bayern e.V., die den Druck mit Spenden unterstützt haben.

Informationen zum Buch

Thorsten Uthmeier & Doris Mischka (2023) (Hrsg.): Steinzeit in Bayern. Das Handbuch in 2 Bänden. 1012 Seiten mit über 500 durchweg farbigen Abbildungen und Karten. Fadenbindung, kartonierter Einband, 15,5 x 23 cm, im Schmuckschuber. wbg Theiss, Darmstadt.

Das Werk ist im wbg Theiss Verlag erschienen und unter anderem dort erhältlich:

https://www.wbg-wissenverbindet.de/shop/41712/steinzeit-in-bayern