Neues Projekt des IPG: Einsamkeit, Isolation und soziale Ausgrenzung im Alter überwinden

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Szene aus dem Institut und Projekt (Foto: M. Schulz)

Das Institut für Psychogerontologie startet ein neues Projekt zur Stärkung der sozialen Teilhabe älterer Menschen und erhält dafür eine Förderung der Theo und Friedl Schöller-Stiftung über 395.000 Euro. Das Projekt beginnt ab dem 1. Januar 2021.

Viele ältere Menschen leiden unter ihrer sozialen Isolation oder Einsamkeit. Es ist vielfach belegt, dass gute soziale Kontakte und Beziehungen entscheidend zu einer besseren Gesundheit, Gesundheitsverhalten und vermehrter Aktivität beitragen.

In dem von der Theo und Friedl Schöller-Stiftung ab Januar 2021 neu geförderten Forschungsprojekt „Gesundheit und soziale Teilhabe (GesTe) untersuchen Forscherinnen und Forscher des Instituts für Psychogerontologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wie man soziale Teilhabe und damit auch Gesundheit und Wohlbefinden im Alter fördern kann.

Zu den wichtigsten Ursachen von Einsamkeit, Isolation und sozialer Ausgrenzung liegen zahlreiche Forschungsergebnisse vor. Beispielsweise können körperliche Einschränkungen, der Verlust eines Partners, Angehörigen oder Freundes, aber auch individuelle Erfahrungen im Lebenslauf und gesamtgesellschaftliche Entwicklungen wie die zunehmende Digitalisierung, zu einer Abnahme von sozialen Kontakten und zu dem Gefühl der sozialen Ausgrenzung führen. Auch in dem von der Theo und Friedl Schöller-Stiftung im Zeitraum von 2016 – 2020 geförderten Projekt „BegA Beratung für gesundes Altern“ wurde die zentrale Bedeutung eines guten sozialen Netzwerks und damit einer guten Beziehungsqualität für den Erhalt von Lebensfreude, Lebenswillen und Lebensqualität im Alter belegt.

Wie kann die soziale Teilhabe im Alter gestärkt werden?

In ausführlichen Einzelgesprächen mit den Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern werden individuelle Gründe, Lebenssituationen und Vorlieben der Menschen erfasst und dokumentiert. Auf Grundlage dieses Wissens können die Berater und Beraterinnen in enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen und deren Umwelt dann mit unterschiedlichen Interventionen an der Verbesserung der sozialen Teilhabe arbeiten. Diese Interventionen zielen auf drei Aspekte: (a) die Reaktivierung und Vertiefung von früheren oder bestehenden Beziehungen, (b) die Stärkung positiver Beziehungserfahrungen im Austausch mit anderen Menschen, und (c) psychoedukative Schulung und Information zur gesundheitsförderlichen Wirkung von sozialen Beziehungen.

Was sind die wissenschaftlichen Ziele des GesTe-Projekts?

Im Vordergrund des Projekts „Gesundheit und soziale Teilhabe (GesTe) steht die Entwicklung von neuartigen Interventionsansätzen zur Stärkung der sozialen Teilhabe im Alter sowie deren wissenschaftliche Überprüfung und Evaluation.

Darüber hinaus werden Studierende und Doktoranden der Gerontologie und Psychogerontologie durch die Mitarbeit in diesem Projekt praxisnah und anwendungsbezogen ausgebildet und weiterqualifiziert. Durch den direkten Kontakt mit älteren Menschen erhalten die Studierenden einen umfassenden vorurteilsfreien Blick auf das Alter(n) unter professioneller Anleitung.

Im kommenden Jahr wird im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung über das Projekt öffentlich informiert. Die Informationsveranstaltung findet statt, sobald dies im Einklang mit dem Infektionsschutz risikofrei möglich ist.

Vom IPG am Projekt beteiligt sind:

Prof. Dr. Frieder Lang, Leiter des Instituts für Psychogerontologie (Foto: Karen Köhler/Fürth)

Kristina Martin M.Sc. (Foto: privat)

Dr. Roland Rupprecht (Foto: privat)

Manuela Schulz M.Sc. (Foto: privat)

Weitere Informationen:

www.geronto.fau.de/bega