M.Sc. Psychologie

Kompetenzprofil

Allgemeines

Neben den fachspezifischen Kenntnissen und Kompetenzen, die die Studierenden der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie durch das Fachstudium erwerben, eignen sie sich auch fächerübergreifende Fähigkeiten an, die generell durch das Studium eines geistes-, kultur- oder sozialwissenschaftlichen Faches vermittelt werden.

Darstellung im Diploma Supplement

Bei erfolgreichem Studienabschluss wird zusätzlich zu Urkunde und Zeugnis das Diploma Supplement ausgehändigt. Darin ist neben der Beschreibung des Abschlusses folgende Darstellung der Kompetenzen und Berufsmöglichkeiten enthalten.

Der Absolvent/die Absolventin des Studiengangs „Psychologie“ hat vertiefte Kenntnisse über psychologische Grundlagen und wesentliche Forschungsergebnisse erworben, besitzt die Fähigkeit, nach wissenschaftlichen Methoden selbstständig zu arbeiten und ist auf die vielfältigen Berufsfelder, in denen Psychologinnen und Psychologen tätig sind, vorbereitet.

Durch die Vermittlung von psychologischem Wissen, das eine Erweiterung und Vertiefung der im B.Sc. gelegten Grundlagen dargestellt, hat der Absolvent/die Absolventin vertiefte berufs- und forschungsqualifizierende Kenntnisse und Methoden in den Bereichen der psychologischen Diagnostik, der Gutachtenerstellung, Forschungsmethoden und Evaluation, statistischen Auswertungsmethoden sowie kognitiven, motivationalen, emotionalen und sozialen psychischen Prozessen erworben.

Der Absolvent/die Absolventin besitzt die ausgeprägte Fähigkeit zur selbständigen Analyse und fundierten Argumentation und Kommunikation als Grundlage des wissenschaftlichen Arbeitens. Er/sie ist befähigt, vertieftes Wissen über Theorien und Modelle, empirische Befunde und eine Vielfalt von wissenschaftlichen Forschungsmethoden sich eigenständig zu erarbeiten, diese zu bewerten und Forschungslücken zu identifizieren. Er/sie kann dieses Wissen in der Praxis anwenden und eigenständige psychologische Forschung betreiben.

Durch ein sechswöchiges externes Praktikum, das von ausgebildeten Psychologinnen und Psychologen angeleitet wurde, hat er/sie Einblicke in die Arbeitswelt von Psychologinnen und Psychologen bekommen und konnte Inhalte des Masterstudiums auf die praktische Anwendung in psychologischen Tätigkeitsbereichen übertragen.

Im Rahmen des Nebenfachs (z.B. Informatik, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik) hat der Absolvent/die Absolventin zusätzliche fachübergreifende Kompetenzen erworben, die ihn/sie zum interdisziplinären Austausch und Arbeiten befähigen.

In der Masterarbeit hat er/sie nachgewiesen, innerhalb einer vorgegebenen Zeit eine psychologische Fragestellung selbstständig wissenschaftlich zu bearbeiten und die Ergebnisse gemäß internationalen Standards darzustellen.

Der Studiengang qualifiziert für psychologische Tätigkeiten, z.B. in der psychosozialen Versorgung, im therapeutischen Bereich, im pädagogisch-psychologischen Bereich, im Personalwesen, Wirtschaftsunternehmen, der betrieblichen Gesundheitsförderung, der Umfrage- und Marktforschung.

Durch seine/ihre individuelle Schwerpunktsetzung erwirbt der Absolvent/die Absolventin anwendungsbezogenes Wissen und Fertigkeiten, die für ein empirisch und theoretisch begründetes Handeln in verschiedenen Berufsfeldern qualifizieren.

Schwerpunkt „Psychologie im Arbeitsleben“

Der Absolvent/die Absolventin erwirbt im Schwerpunkt Psychologie im Arbeitsleben fundiertes Wissen über Erhaltung und Förderung der psychischen Gesundheit im Arbeitskontext, er/sie kann Arbeit in Organisationen analysieren, bewerten und gestalten. Er/sie hat praxisnahe Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich Training und Beratung. Der Absolvent/die Absolventin hat berufspraktische Kenntnisse im Bereich Diagnose, Intervention und Beratung und kann sie im Kontext von Arbeit anwenden.

Schwerpunkt „Entwicklungsorientierte Klinische Psychologie“

Der Absolvent/die Absolventin besitzt nach der Wahl des Schwerpunktes Entwicklungsorientierte Klinische Psychologie vertieftes Wissen über die pathologische Entwicklung des Menschen und über klinisch-psychologische Diagnostik, Therapie, Prävention und Rehabilitation. Er/sie verfügt über fundierte psychologische und rechtliche Kenntnisse sowie praktische Kompetenzen in der Forensischen Psychologie und Kriminalpsychologie. Er/sie kann die in diesem Schwerpunkt erworbenen Kenntnisse in Beratung, Intervention und Begutachtung in der klinischen und forensischen Praxis sowie bei einschlägigen Aufgaben in weiteren psychologischen Berufsfeldern anwenden.

Schwerpunkt „Psychologie des Alterns“

Der Absolvent/die Absolventin mit Studienschwerpunkt „Psychologie des Alterns“ verfügt über Kenntnisse der Gerontopsychologie und der psychogerontologischen Intervention. Er/sie kann diese Kenntnisse in der Beratung, im Beruf und in der klinischen Praxis anwenden. Er/sie besitzt Kenntnisse über die Anforderungen und Anpassungsprozesse des Alterns sowie die Konzepte und Befunde der Intervention, Prävention und Beratung im Alter.

Fächerübergreifende Kompetenzen

Ein Masterstudium an der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie fordert und fördert neben den fachspezifischen Kompetenzen auch eine Vielzahl grundlegender, arbeitsmarktrelevanter Fähigkeiten.

Masterabsolventinnen und -absolventen der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie arbeiten…

  • konzeptionell: Erstellung und Präsentation von Konzepten; konzeptionelle Herangehensweise an komplexe Aufgaben; Planung und Darstellung von Maßnahmen zur Erreichung eines bestimmten Ziels
  • im Team: Übernahme herausgehobener Verantwortung in einem Team, teamorientierte Projektarbeit, Planung schriftlicher Arbeiten in der Gruppe mit Definition von Teilaufgaben, Zuordnung der Teilaufgaben an einzelne Gruppenmitglieder, gemeinsame Koordination des Ergebnisses und Qualitätskontrolle
  • strukturiert und zielorientiert: Projektmanagement: Strukturiertes Analysieren komplexer Sachverhalte, Erarbeiten wissenschaftlicher Fragestellungen, Eigenständige und zielorientierte Durchführung von forschungs- oder anwendungsorientierten Projekten, mit mündlicher und schriftlicher Erfassung der Ergebnisse für Hausarbeiten, Projektarbeiten, Referate; Fähigkeit, auch auf der Grundlage unvollständiger oder begrenzter Informationen wissenschaftlich fundierte Entscheidungen zu fällen
  • wissenschaftlich: Bearbeitung komplexer Fragestellungen: wissenschaftlich-kritischer Umgang mit Quellen und Forschungsliteratur: Auswahl der wichtigsten Informationen, logisches Schlussfolgern, kritisches Hinterfragen; systematisches, auch fächerübergreifendes wissenschaftliches Arbeiten; Recherche, Darstellung und Bewertung des Forschungsstandes; Wahl einer angemessenen Forschungsmethode; fachterminologisch korrekte und sprachlich differenzierte Darstellung der Ergebnisse in mündlicher und schriftlicher Form
  • effizienzorientiert: wirkungs- und ergebnisorientierte Arbeitsweise
  • kreativ: Entwicklung eigener Problemlösungen und Förderung des Kreativpotenzials durch selbständige Bearbeitung komplexer studienrelevanter Aufgaben, Anwendung auch in einem breiteren oder multidisziplinären Zusammenhang.

Sie besitzen weiterhin:

  • Argumentationsfähigkeit: Vertreten der eigenen Position durch Argumentation und Interaktion mit Vertreterinnen und Vertretern anderer Positionen im wissenschaftlichen Diskurs auf dem aktuellen Stand von Forschung und Anwendung; Meinungsfähigkeit und Ausbildung eines kritischen Reflexionsvermögens
  • Lernfähigkeit: Lernbereitschaft, eigenständige und selbständige Wissensaneignung
  • Eigeninitiative: Selbstmotivation, Durchhaltevermögen, selbstständige Arbeitsweise und Selbstorganisation
  • Interkulturelle Kompetenz: Beschäftigung mit fremdsprachigen Texten, Möglichkeit zum Studium im Ausland und Interaktion mit ausländischen Mitstudierenden
  • Kommunikations- und Sprachkompetenz: kommunikatives Geschick durch schriftliche und mündliche Ausdrucksfähigkeit; mündliches und schriftliches Präsentieren von selbst erarbeiteten Ergebnissen unter Verwendung geeigneter Präsentationsmedien

Fach- und Methodenkompetenzen

Die Absolventinnen und Absolventen des M.Sc. Psychologie verfügen über Fach- und Methodenkompetenzen…

…im Bereich der (entwicklungsorientierten) Klinischen Psychologie:

  • Der/die Absolvent/in ist ein Experte im Bereich der Diagnostik, Prävention und Behandlung psychischer Störungen
  • Vertrautheit mit allgemeinen Grundlagen menschlichen Erlebens und Verhaltens
  • Wissen um die Faktoren, die zu Entstehung psychischer Störung beitragen
  • Störungswissen und Handlungskompetenzen (z. B. aus dem Bereich Gesprächsführung), die notwendig sind, um psychische Störungen im Kindes- und Erwachsenenalter reliabel und valide diagnostizieren zu können
  • Fundiertes Behandlungswissen und psychotherapeutische Handlungskompetenzen; Absolventen/Innen sind optimal auf Aufgaben im Bereich von Prävention und Behandlung psychischer Störungen vorbereitet.
  • Vertrautheit mit den Methoden den klinisch-psychologischen Forschung; Befunde aus den verschiedenen Bereichen klinisch-psychologischer Forschung können kritisch reflektiert und zur nachhaltigen Erweiterung des Wissens und der Handlungskompetenzen genutzt werden
  • Fundiertes Wissen und Vertrautheit mit Methoden der Selbstreflexion, die es ermöglichen, den Einfluss persönlicher Erfahrungen und Eigenschaften auf das eigene diagnostisch-therapeutische Handeln zu erkennen und bei Bedarf zu optimieren

…im Bereich der Psychologie im Arbeitsleben:

  • Absolventen/Innen können Anforderungen und Belastungen des Arbeitslebens fachgerecht analysieren, messen und evaluieren
  • Vertrautheit mit Theorien und Erkenntnissen aus Arbeitspsychologie, Personalauswahl, Personalentwicklung und Eignungsdiagnostik
  • Wissen um Stressfaktoren und Ressourcen des Arbeitslebens und Vertrautheit mit der Thematik der Einbettung von Erwerbsarbeit in den gesamten Lebenszusammenhang von Menschen unterschiedlichen Alters
  • Fundiertes Handlungswissen im Bereich Psychoedukation, Training und Arbeitsgestaltung
  • Kritisches Reflexionsvermögen wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie praktischen Handlungswissens
  • Der Absolvent/ die Absolventin verfügt nicht nur über auf das Arbeitsleben bezogenes Wissen, sondern ist auch mit den allgemeinen Grundlagen menschlichen Erlebens und Verhaltens vertraut
  • Fundierte Methodenkompetenz, um wissenschaftliche Studien zu den geschilderten Themenbereichen angemessen berücksichtigen zu können, um selbst z.B. Studien (z.B. Evaluationsstudien, Umfragestudien) durchführen zu können und um wissenschaftliche Befunde adäquat in die eigene berufliche Praxis einfließen zu lassen

…im Bereich der Rechtspsychologie:

  • Kompetente Anwendung der Psychologie in allen Bereichen des Rechtswesens und den Verbindungen zu forensischen Nachbardisziplinen
  • Vertrautheit mit theoretischen Hintergründen und Anwendungsmöglichkeiten der forensischen Diagnostik bei verschiedenen Begutachtungsanlässen (Aussage- Schuldfähigkeits-, familienrechtliche und kriminalprognostische Begutachtung)
  • Der Absolvent/ die Absolventin weist ein fundiertes Wissen bezüglich Erklärungsmodellen antisozialen Verhaltens auf und kann Strategien für die Prävention und Therapie von antisozialem Verhalten ableiten
  • Vertrautheit mit Modellen und Methoden der Behandlung jugendlicher und erwachsener Straftäter im Straf- und Maßregelvollzug und in ambulanten Settings, sowie Fähigkeit, diese einer kritischen wissenschaftlichen Prüfung zu unterziehen
  • Wissen über die richterliche Urteilsbildung, Definition und Anwendung von Rechtsnormen sowie psychologische Aspekte polizeilicher Tätigkeit

Darüber hinaus verfügen sie über wichtige fächerübergreifende Methodenkompetenzen (siehe oben “Fächerübergreifende Kompetenzen”)

Selbst- und Sozialkompetenzen

Über die fächerübergreifenden Kompetenzen (siehe oben) hinaus verfügen die Absolventinnen und Absolventen des M.Sc. Psychologie über Selbst- und Sozialkompetenzen…

…im Bereich

  • Präsentation: Moderationstechniken, Rhetorik, Argumentationsfähigkeit, wissenschaftliche und interdisziplinäre Betrachtung und Darstellung von Themen, Wissenschaftliche Manuskripterstellung
  • Umgang mit wissenschaftlicher Literatur: Recherche und Auswertung wissenschaftlicher Texte in englischer und deutscher Sprache, kompetenter Umgang mit wissenschaftlichen Datenbanken
  • Gesprächsführung: Interview- und Anamnesetechniken, Exploration
  • Projektarbeit: Inhaltliche, theoretische und methodische Planung, Organisation und Durchführung von Projekten, Kooperationsfähigkeit, Diskussionskompetenz
  • Trainingsentwicklung und Trainingsdurchführung

Besonderheiten an der FAU

Folgende Kompetenzen können die Studierenden (teilweise optional) zusätzlich erwerben:

…im Bereich Diagnostik

  • Kenntnisse über, sowie Durchführung und Anwendung von Motivmessung (implizit und explizit), Messung von Bindungsstilen, spezielle Beobachtungsverfahren; Hormonmessung, psychophysiologische Messung (inkl. Elektroenzephalographie), computergestützte Testung
  • Praxis der Gutachtenerstellung in unterschiedlichen Anwendungsfeldern

…im Bereich Psychotherapie

  • Erfahrung mit internetgestützten Therapieverfahren; Ansätzen der ressourcenorientierten Positiven Psychologie

…im Bereich Trainingsentwicklung

  • Konzeption, Durchführung und Evaluation von Trainings und Assessment Center, Kenntnisse bezüglich Führungstrainings, Wissen und Anwendung von Selbstmanagementansätzen, Verhandlungs- und Konfliktlösetrainings, Work – Life Balance

…im Bereich Wissenschaftskommunikation

  • Bearbeitung wissenschaftlicher Befunde für Pressekontakte; Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Öffentlichkeit

Mögliche Berufsfelder

A) Tätigkeiten im fachspezifischen Bereich des M.Sc. Psychologie

Der M.Sc. Psychologie qualifiziert für einen breiten psychologischen Tätigkeitsbereich.

Schwerpunkte liegen bei klinisch-psychologischen Tätigkeiten (z.B. Beratung, Psychosomatische/ Sucht-/ akutpsychiatrische Therapie, etc.),

bei arbeitspsychologischen Tätigkeiten (z.B. Personalauswahl/ -Entwicklung, (Führungskräfte-)Training, Coaching, betriebliches Gesundheitsmanagement, Gesundheitswesen (Krankenkassen, Ministerien),

bei gesundheitspsychologischen Tätigkeiten (z.B. Erarbeitung und Umsetzung von Gesundheitskonzepten, Gesundheitsförderung, Gesundheitserhaltung/ Prävention, Rehabilitation, etc.),

bei rechtspsychologischen Tätigkeiten (Gutachtenwesen, Diagnostik und Therapie im Straf- und Maßregelvollzug)

und auch bei wissenschaftlichen Tätigkeiten (z.B. (neuropsychologische) Grundlagenforschung, Markt-/ Konsumforschung, , Entwicklung ergonomischer Konzepte, etc.).

B) Weitere Tätigkeitsfelder für Absolventinnen und Absolventen eines M.Sc. Psychologie

(In den meisten Fällen sind zusätzliche spezielle Kompetenzen und berufliche Erfahrungen erforderlich, die u.a. durch Praktika, Mitarbeit an Projekten, Nebenjobs oder ehrenamtliches Engagement erworben werden können.)

Redaktion, Moderation (Journalismus, Medien, Selbständigkeit)

  • Themen- und Objektrecherche, Aufbereitung der Rechercheergebnisse
  • Durchführung und Aufbereitung von Interviews
  • Erstellen von Artikeln, Online-Inhalten, Fachpublikationen, pädagogischen Beiträgen, Multimedia-Beiträgen unter mediengerechter Formulierung
  • Erstellung und Moderation von Hör- und Filmbeiträgen
  • Verfassen von Pressemitteilungen und Presse-Informationsmappen
  • Kontaktpflege zu Journalistinnen und Journalisten

Marketing, Vertrieb, Kundenbetreuung (z.B. Marketing-Abteilung in Unternehmen, Werbeagenturen)

  • Entwicklung von Marketingkonzeptionen
  • Entwicklung von Erhebungsinstrumenten
  • Analyse von Kundenwünschen
  • Entwicklung von Evaluationsstrategien

Hinweise:

Das individuelle Profil jeder Absolventin und jedes Absolventen umfasst mehr als das Fachstudium. Es setzt sich aus vielfältigen Erfahrungen und Fähigkeiten fachlicher und überfachlicher Art zusammen.

Die Auflistung der Berufsmöglichkeiten kann nicht vollständig sein: Eine abschließende Auflistung von möglichen beruflichen Tätigkeiten und Einsatzbereichen ist weder sinnvoll noch möglich: Die Komplexität unserer gegenwärtigen Gesellschaft und die hohe Spezialisierung ihrer Akteure erfordern individuelle Bildungs- und Berufswege. Die genannten möglichen beruflichen Einsatzbereiche können daher nur als Beispiele dienen.